Wenn ich an Fasan denke, habe ich gleich das Bild eines feudalen Mahls eines mittelalterlichen französischen Fürsten im Kopf. Bisher war dann meistens mein nächster Gedanke: “Warum habe ich eigentlich noch nie Fasan gegessen?”. Zumal man heute ja kein Fürst mehr sein muss, um sich auch mal tolle Produkte gönnen zu können. Deshalb war es am letzten Wochenende endlich soweit: Fasan stand auf dem Speiseplan.
Als Wildgeflügel hat der Fasan natürlich einen etwas kräftigeren, charakteristischeren Geschmack als z.B. Huhn oder Pute, ist aber dennoch sehr zart. Ähnlich wie Ente kann man ihn sehr gut mit etwas fruchtig Süßem kombinieren, daher habe ich mich auch für Süßkartoffelpüree, Vanillemöhren und pürierte Mango als Beilage entschieden. Da ich vor kurzem ja mal wieder lernen musste, mich nicht immer gleich mit Neuem zu übernehmen, habe ich keinen ganzen Fasan zubereitet, sondern “nur” die Brust in der supreme Variante. “Supreme” heißt, dass der obere Flügelknochen noch am Brustfilet dran ist. Das macht eigentlich keinen großen Unterschied, sieht aber chic aus.
Es wird definitiv nicht mein letzter Fasan bleiben! Das Ergebnis war nämlich äußerst köstlich. Wie ein französischer Fürst habe ich mich zwar nicht gefühlt, aber vielleicht kommt das beim nächsten mal, wenn ich einen ganzen Vogel in den Backofen schiebe.
Zutaten (Zwischengang 4 Personen)
- 4 Fasanenbrüste Supreme
- 300g Süßkartoffeln
- 1 Schalotte
- 1 rote Chili
- 400ml Gemüsefond
- 1 Lorbeerblatt
- 1 Zimtstange
- 2EL weißer Balsamico Essig
- Olivenöl, Butter
- Salz, Pfeffer, Zucker, Muskatnuss
- 1/4 Mango
- ein paar Prinzessbohnen
- 1-2 Möhren
- 1 Vanilleschote
- etwas Limettensaft
Zubereitung
- Die Fasanenbrust säubern, salzen und pfeffern. Anschließend in etwas Olivenöl bei mittlerer Hitze auf der Hautseite kross anbraten, wenden und für 1 Minute weiter braten. Bei 140° im Backofen für ca. 15 min zu Ende garen.
- Die Schalotte und die Chili fein würfeln. Die Süßkartoffel würfeln und zusammen mit der Schalotte und der Chili in etwas Olivenöl und Butter farblos anschwitzen. Mit Salz, Pfeffer, Muskat und einer Prise Zucker würzen. Den Fond, die Zimtstange und das Lorbeerblatt hinzufügen und die Kartoffeln in ca. 15 Minuten weich garen. Die Kartoffeln abgießen und den Fond auffangen. Lorbeer und Zimt entfernen und die Kartoffeln mit etwas Butter und ca. 50ml des Fonds zu einem feinen Püree stampfen und nochmal abschmecken.
- Die Möhren schälen und in große Würfel schneiden. Bei mittlerer Hitze mit etwas Butter in eine Pfanne geben. Die Vanille längs aufschneiden und das Mark auskratzen. Die Schote und das Mark zu den Möhren geben und in 10-15 Minuten bissfest garen. Die Bohnen blanchieren, abschrecken und nochmal kurz in Butter schwenken.
- Die Mango pürieren und mit Zucker und Limettensaft abschmecken.
- Alles zusammen anrichten und sich wie ein Fürst fühlen :).