Im 7. Jahr veranstaltet zorra nun schon ihren kulinarischen Adventskalender mit Gewinnspiel. Ohne langes Überlegen bin ich dem diesjährigen Aufruf sofort gefolgt und wollte mit meinem jungen Blog Teil dieser tollen Aktion sein! Es dauerte nicht lange und folgende E-Mail erreichte mich:
“Hola lieber Philippe!
Herzlichen Dank für dein Interesse am Kulinarischen Adventskalender 2011. Ich kann dir mitteilen: Du bist dabei! …”
YES! Aber was koch ich denn nun? Bei Weihnachten denkt man natürlich gleich an Zimt, Nelken, Vanille, Mandeln, Glühwein, Lebkuchen… viel zu viel also. Mir war schnell klar, dass ich mehrere Sachen auf einmal machen muss und was bietet sich da eher an als ein abwechslungsreiches Dessert.
Glühwein sollte auf jeden Fall rein, obwohl ich Glühwein eigentlich gar nicht mag. Absurd – ich weiß. Der meiste Glühwein, den man so trinkt, ist aber einfach auch nicht besonders toll. Er wird für die Weihnachtsmärkte eher auf Masse als auf Qualität produziert. Wenn man Ihn trinkt verbrennt man sich zunächst die Zunge und nach wenigen Minuten ist die Tasse noch halb voll, aber schon unangenehm kallt. Den Sweetspot, an dem die Temperatur passt, hat man leider wieder verpasst. Das Gute ist: Um den Geschmack geht es gar nicht. Es sind die Gesellschaft, die Atmosphäre, die Düfte und – sind wir mal ehrlich – auch der Alkohol, die einen Abend auf dem Weihnachtsmarkt zu einem schönen Erlebnis machen. Der Glühwein profitiert von diesen positiven Assoziationen und gehört damit einfach zur schönen Erinnerung dazu. Aber Vorsicht, zu viel Glühwein kann Erinnerungen auch ganz löschen ;). Damit man in meinem Dessert den Sweetspot nicht verpasst, habe ich den Glühwein in die Eismaschine gegeben. Die Zunge verbrennen oder zu schnelles Abkühlen wären damit schon mal ausgeschlossen. Wenn man dann noch einen ordentlichen Rotwein und hochwertige Gewürze verwendet wird auch der Glühwein zu einem Genuss ganz für sich allein.
Bei den weiteren Komponenten habe ich mich auch weiterhin an Zutaten orientiert, die als “klassisch weihnachtlich” gelten. Zimt, weil ich Ihn unheimlich gerne esse und sich die Weihnachtszeit einfach dafür anbietet, und Mandeln, weil ich kürzlich ein Mandelparfait auf einer Feier gegessen hatte und das unbedingt mal selber machen wollte.
Die Idee für meinen Beitrag war also fertig und auch gleich eingereicht. Mir fehlten nun nur noch die Rezepte ;). Zum Glück hatte ich noch etwas Zeit, so dass ich es tatsächlich hinbekommen habe, meine Ideen auch umzusetzen. Hier also die Rezepte:
Zutaten
Glühweineis
- 500ml Rotwein
- 50 g Zucker
- 50 g Butter
- 0,5 Vanilleschote
- 2 Eigelb
- 3 Nelken
- 1/2 Stange Zimt
- 1/2Bio- Orange in Scheiben
- 1 Prise Piment
Mandelparfait
- 1El Öl
- 50g gehackte Mandeln
- 2 Eier (Kl. M)
- 50g Zucker
- 25g gemahlene Mandeln
- 2EL Mandelsirup
- 200 ml Schlagsahne
- 2 Eiweiß
- 150ml Sahne
- 1 gestrichener TL Zimt
- 50g Puderzucker
- 2 Gewürzspekulatius-Kekse
- 50g Zucker
Zubereitung
Glühweineis
- Rotwein mit der Orange auf 200 Milliliter reduzieren und anschließend mit Vanille, Nelken, Zimt, Piment, Zucker und Eigelb “zur Rose abziehen”. Die Masse vom Herd nehmen und in die noch warme Masse die kalte Butter einmixen. In die Eismaschine geben und gefrieren.
- Die gehackten Mandeln in einer Pfanne ohne Öl goldbraun rösten.
- Eier und Zucker im Wasserbad schaumig aufschlagen. Die gemahlenen Mandeln und den Mandelsirup unterziehen.
- Die Sahne steif schlagen und zusammen mit den gehackten Mandeln unter die Mandel-Ei-Masse heben.
- Die Masse in kleine Gläser, die mit Frischhaltefolie ausgelegt sind, geben und im Tiefkühler gefrieren lassen.
- Eiweiß steif schlagen. Den Puderzucker sieben und zusammen mit dem Zimtpulver unterziehen.
- Die Sahne ebenfalls steif schlagen und unter das Eiweiß heben.
- Den Zucker in einer Pfanne hellgelb karamellisieren lassen und den kleingebröselten Spekulatius dazu geben. Alles gut verrühren und auf ein Backpaier zum Auskühlen streichen. Wenn die Masse kalt und fest geworden ist in feinen Krokant hacken.
Ich riech ja Glühwein lieber, als dass ich ihn trinke – obwohl ich ihn trinke, oft! Mittlerweile aber lieber aus Weisswein.
Aber in dieser Kombination: Toll! Da nehm ich auch roten 🙂
Dessertvariationen sind super: kleine Portionen, viel zu probieren und auch noch hübsch anzuschauen. Da brauche ich gar keinen Hauptgang 🙂
@Heike, hast du zufällig ein Rezept für Glühwein aus Weißwein parat? Das klingt interessant.
Sorry, ein wenig Verspätung:
Einfach wie Rotwein auch: Mit Nelken, Orangenschalen, Zimt, Sternanis … was einem so einfällt.
Ich vertrag Rotwein nicht mehr so gut, drum die Umstellung 🙂
Herrlich, sowas fehlte mir noch … jetzt ist der zweite Weihnachtsfeiertag gerettet ;o)
Lg Kerstin
Ein wunderschönes Dessert!
@Heike: Ja da hast du recht, der Duft ist mir eigentlich auch lieber! Aber davon bekommt man ja keine warmen Hände 😉
@Anne: Ich find Variationen immer toll, gerne auch bei der Vorspeise und beim Hauptgang 🙂
@Kerstin: Man kann das Dessert ja zum Glück auch relativ gut vorbereiten, da musst du den zweiten Weihnachtsfeiertag nicht mal in der Küche verbringen 🙂
@Kate: Danke für das Kompliment. Es soll ja auch was für den Gaumen UND das Auge sein 🙂
Die bunten Potpourries an Desserteller sind mir die liebsten. Ein Mal mit dem Gaumen durch verschiedene Aromen spazieren gehen! Das hast du fein gemacht :O)!